Titel: Foundation / Foundation und Imperium / Zweite Foundation |
Originaltitel: Foundation / Foundation and Empire / Second Foundation |
Autor: Isaac Asimov |
Verlag: Heyne |
Seiten: 880 (Hörbuch-Länge insgesamt: 25h 29min) |
Reihe: Roboter und Foundation – der Zyklus |
Klappentext: Wie einst das Römische Reich steht das Galaktische Imperium kurz vor dem Zerfall. Doch der Psychohistoriker Hari Seldon ersinnt einen riskanten Plan, um die Menschheit durch das kommende »Dunkle Zeitalter« zu lenken … (Quelle: heyne.de)
Inhalt: Der inhaltliche Aufbau der drei Teile ist sehr unterschiedlich gemacht. Im ersten Buch sind es sehr viele Sprünge in der Timeline der Foundation mit teilweise 30-70 Jahren dazwischen. Aber immer wird im nächsten Teil auf den vorigen Bezug genommen. Mindestens werden die Ereignisse von damals in den zeitlichen Zusammenhang mit aktuell gesetzt, meistens wird auch noch das eine oder andere Wort über die Personen von damals verloren und als was sie jetzt gesehen werden (Legende, Held, Bösewicht etc.). Das finde ich sehr cool.
Im zweiten und dritten Band geht es jeweils nur um eine oder zwei Zeitspannen (ich meine jeweils nur um eine). Der Aufbau ist trotzdem ein ähnlicher, es ist nicht mehr ganz so vorherbestimmt für den Leser, wie im ersten Teil, was das Ganze nochmal eine Ecke spannender macht.
Der Aufbau von den einzelnen Erzählungen war bei jeder Zeitspanne ein ähnlicher. Erst wurde die aktuelle Zeit erklärt und die aktuellen Charaktere eingeführt, dann kam eine Krise die unlösbar erschien und sich zuspitzte. Schließlich kam der Showdown, alles ging auf eine bestimmte Art aus und erst hinterher wurde von den Charakteren selbst erklärt, was die Lösung war, die zu dem Ausgang der Dinge führte. Ein bisschen in der Art eines Krimis. Krise, gelöste Situation und erst dann die Erklärung. Ich fand das sehr interessant und sehr spannend.
Die Plottwists ganz am Ende hatte ich so zwar nicht kommen sehen und hätte etwas anderes gedacht, aber übermäßig überrascht haben sie mich auch nicht. Dazu habe ich in meinem Leben schon zu viele Bücher gelesen. Aber ich fand es trotzdem sehr spannend, wie es dann am Ende ausging, es war bis zum Ende nicht wirklich klar was die Lösung des Ganzen sein würde.
Schreibstil: Die Bücher sind allwissend geschrieben und die Erzählungen springen oft zwischen Charakteren hin und her, bzw es wird auch manchmal ganz ohne Protagonisten erzählt, einfach von allem ein bisschen à la „der hier macht das, der hier denkt das und die hier macht wieder etwas anderes“. Das führt zu einem niedrigen Bezug des Lesers zu den handelnden Charakteren, aber da sogar mit dem allwissenden Erzähler einiges zurück gehalten wird, meint man immer, zu wissen was Sache ist, am Ende stellt sich aber immer wieder heraus, dass das eigentlich gar nicht stimmt und es eigentlich (trotz allwissendem Erzähler) ganz anders lief als gedacht.
Dieses „Krimi-Artige“ merkt man auch im Schreibstil. Der ist sehr kühl gehalten und wird eigentlich nur auf der handelnden und denkenden Ebene beschrieben, fast gar nicht auf der Gefühlsebene. Es ist sehr analytisch und mit einer großen emotionalen Entfernung zum Geschehen geschrieben.
Charaktere: Sowohl vom Leser zu den Charakteren herrscht wenig Beziehung, als auch unter den Charakteren. Das Ganze spielt sich oft auf einer politischen Ebene ab oder wenn auf persönlichen Beziehungen, dann eher auf praktischer Basis und weniger auf tatsächlicher Zuneigung zueinander. Bzw selbst dann wird diese Zuneigung nie ausgedrückt. Selbst bei der Zeitspanne die um Vater und Tochter geht wird nur manchmal ganz leicht angeschnitten, dass die beiden sich eigentlich lieb haben.
Ich finde es spannend, dass ein Buch so völlig ohne persönliche Beziehungen leben kann, ich lese sowas selten. Ich finde es ebenfalls spannend, dass ich die Bücher trotzdem so gut fand, eigentlich bin ich ein recht emotionaler Mensch und brauche es auch, dass ich Beziehung zu den Charakteren und ihren Gefühlen habe um ein Buch richtig gut finden zu können. Hier anscheinend nicht.
Fazit: Ich finde die Bücher sehr gut und würde sie jedem empfehlen, der Sci-Fi auch nur ansatzweise mag. Die Bücher sind sehr packend geschrieben und ich fand sie sehr spannend. Ich fand es sogar interessant, mich selbst beim Hören zu beobachten - da ich so analytische und emotionslose Bücher sehr selten lese und ihnen eigentlich nicht so wahnsinnig viel abgewinnen kann, fand ich es krass, dass mich diese hier trotzdem so in ihren Bann gezogen haben. Ich konnte gar nicht mehr aufhören mit Hören (ich habe die Hörbücher gehört) und ich weiß nach wie vor nur im Ansatz warum, wirklich verstehen tue ich es nicht. Ich gebe der Foundation-Trilogie 5 von 5 Sterne. Danke für die Empfehlung 🙂
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