Autorin: Britta Strauß |
Verlag: Drachenmond Verlag |
Seiten: 352 |
Klappentext: Maris Sehnsucht nach dem Meer wächst von Tag zu Tag. Immer wieder träumt sie sich in eine Welt voller Wunder und Freiheit, bis sie in einer eisigen Winternacht erkennt, welche Geheimnisse der Ozean tatsächlich verbirgt.
Man sagt, es gäbe Seehunde, die ihre Tiergestalt ablegen und zu Menschen werden.
Man sagt, sie seien ebenso kaltherzig wie verführerisch.
Nur ein Märchen für kalte Winterabende?
Während Mari die Wahrheit hinter einer uralten Legende aufdeckt, entspinnt sich eine Liebesgeschichte, wie sie magischer nicht sein könnte. Doch die Gier eines gnadenlosen Feindes droht alles zu zerstören. (Quelle: drachenmond.de)
Allgemein: Das Buch habe ich innerhalb der September-Leserunde der Drachenmond Lesechallenge gelesen. Aber auch so hätte ich das früher oder später getan…
Cover: Ich finde das Cover sehr schön. Mit dem Blau, dem Meer und dem Mädchen. Außer ihre Nase. Die Nase von dem Mädchen ist so komisch belichtet, dass es immer erstmal so aussieht, als hätte sie eine ultra-fette Kartoffelnase. Seht ihr, was ich meine?
Inhalt: Ich finde, da hatte Britta mal wieder eine ganz tolle Idee. Ich liebe ihre Bücher einfach. Mich hat an dem Buch ja lange abgeschreckt, dass in dem Klappentext von so einer großen Liebe die Rede ist. Da bekomme ich schnell Angst 😀
Und manchmal finde ich etwas zu unrealistisch mit diesem ganzen Liebe-Ding, aber ja. Liebe ist halt einfach nicht so mein Verständnisfeld… *lach*
Es kommt auch ganz viel Liebe drin vor und es ist mir tatsächlich manchmal etwas zu viel, aber noch völlig im akzeptablen Bereich. Der vierte Leseabschnitt (Kapitel 10 – 12) war etwas langweilig, finde ich. Also er hatte eine kleine Länge.
Jetzt einfach mal völlig durcheinander: Ich finde es toll, dass die Verwandlung von Seehund zu Mensch und andersrum gut dargestellt ist. Sie ist nicht so magisch und märchenhaft dargestellt, sondern eher so, wie es wirklich sein könnte. Also mit Blut und eklig und so.
Und ich finde es gut, dass zwei Handlungsstränge/Gefahren/wie auch immer zu nennen nebenher gelaufen sind. Also einmal Ruth und Aaron und einmal Raer. Ach und noch die ganzen Fischer.
Außerdem toll finde ich die Rückblenden in Louans Leben. Dann kann man ihn besser verstehen, weil sonst ist er ja eher verschlossen für den Leser und geheimnisvoll, wenn man es so nennen mag.
Und ich finde es schön, also gut, dass Maris Vater so hin und her gerissen ist. Das macht das Ganze glaubhafter. Einerseits will er seiner Tochter helfen, andererseits will er sie beschützen. Wisst ihr, was ich meine?
Schreibstil: Britta schreibt einfach klasse. Man wird richtig in den Geschichten gefesselt, auch wenn sie oft etwas skurril sind 😀
Charaktere: Ich finde es schön, dass auch manchmal aus Ruths und Aarons Sicht geschrieben ist. Dann versteht man auch die beiden besser. Ruth mag ich nicht. Gar nicht. Sie ist so wenig „menschlich“, also einfühlsam, sondern nur auf das Äußerliche und ihren Erfolg fixiert und geht dafür über Leichen. Sehr unsympathisch.
Aaron ist da schon besser. Er ist halt einfach etwas feige und schwach und so. Aber eigentlich ist er ja ein herzensguter Mensch, der auch schwere Zeiten hinter sich hat.
Maris Vater mag ich total gerne. Er ist so ein komischer Kauz, der sich oft einfach nicht zu helfen weiß und etwas unbeholfen ist. Sowas mag ich sehr gerne. Auch wenn Menschen ihren eigenen Weg gehen und sich nicht von den anderen davon abhalten lassen. Und Olivia finde ich auch nett, soweit ich das beurteilen kann.
MacMuffin ist so cool! Ich finde ihn echt toll! Er ist einerseits so misstrauisch, aber andererseits halt auch total herzensgut. Und er hat immer ein offenes Ohr für seine kleine Sprotte. Was am Ende da passiert, ist einfach sooo traurig.
Jetzt zu den Protas. Louan finde ich schwer zu beurteilen, weil er meistens so verschlossen gegenüber dem Leser ist. Er ist eine Person, die viel durchgemacht hat, wirklich viel und deshalb ziemlich verkorkst ist und sich der Welt gegenüber verschlossen hat, um nicht nochmal so verletzt zu werden. Das macht ihn mir irgendwie sehr sympathisch. Und ich finde es auch sehr toll, dass er Mari so um jeden Preis beschützen will.
Mari finde ich sehr nett. Sie ist teilweise etwas naiv und dass sie dem Geschwafel von Raer Glauben schenkt ist etwas… naja. Aber so ist sie nunmal. Ich finde es echt toll von ihr, dass sie dann Louan nicht aufgibt. Nicht aufgeben ist generell auch so eine Stärke von ihr und das finde ich wirklich toll!
Fazit: Das Buch finde ich echt toll. Etwas zu viel Liebe und dadurch manchmal etwas zu unrealistisch, aber trotzdem echt toll. Mit viel Tiefe und großem Vertrauen der Protas ineinander und auch generell der Charaktere, bis auf die beiden Forscher natürlich. Ein wirklich tolles Buch, dem ich 4,5 Sterne gebe und das ich sehr weiterempfehlen kann!
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