Originaltitel: Kvinden i buret (Die Frau im Käfig)
Autor: Jussi Adler-Olsen
Verlag: dtv
Seiten: 417
Zugehörige Bände: Schändung, Erlösung, Verachtung, Erwartung, Verheißung, Selfies
Klappentext: Und dann kam die Angst wie ein schleichendes Gift.
Der Albtraum einer Frau.
Ein dämonischer Psychothriller.
Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: »Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?«
Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton gefangen gehalten.
Wer sind die Täter?
Was wollen sie von dieser Frau?
Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben?
Der erste Fall für Carl Mørck, Spezialermittler des neu eingerichteten Sonderdezernats Q bei der Kopenhagener Polizei, und seinen syrischen Assistenten Hafez el-Assad, der seinen Chef nicht nur durch unkonventionelle Ermittlungsmethoden überrascht …
Cover: Das Cover sieht ja schon mal ziemlich krass aus. Also das mit der Kette und so passt jetzt nicht direkt so richtig zum Inhalt, aber zur Krassheit des Buches passt es definitiv.
Inhalt: Wow! Also erstens mal ist das alles richtig krass und krank und man wird mit der Zeit so richtig eingesogen und es wird immer spannender und psychischer und so. Und zweitens finde ich es echt beachtlich, was Jussi Adler-Olsen da geleistet hat. Dieses Buch hat vorne und hinten zusammen gepasst. Das mit den ganzen Zeitsträngen und den verschiedenen Puzzleteilen muss ja am Ende auch richtig passen. Und das hat es zu 100%! Meinen Respekt (auch wenn der Autor das sowieso nicht lesen wird).
Am Anfang plätscherte das Buch noch so vor sich hin, weil Carl Mørck erst mal nicht gearbeitet hat und kein Bock auf nichts hatte und auch erst mal erklärt wurde, was ihm so vorher passiert ist (das mit Anker und Hardy). Aber dann, als Mørck sich einmal aufgerafft hatte, ging es richtig los und hat sich in einer Spirale immer weiter entwickelt, bis ich die letzten 150 Seiten praktisch in einem Rutsch durchlesen musste.
Was ich an Erbarmen sehr interessant finde, ist, dass es ein sehr denkerisches Buch ist. Carl Mørck denkt wirklich ständig über irgendwas nach und muss als Kripo-Typ natürlich auch viel kombinieren und so, aber das interessante daran finde ich, dass es trotzdem nicht langweilig ist. Das ist ja manchmal bei solchen Büchern der Fall, aber bei Erbarmen einfach so gar nicht.
Schreibstil: Ich habe ja noch keine anderen Bücher von Jussi Adler-Olsen gelesen (warum eigentlich nicht? Hätte ich mal früher machen sollen 😀 ), aber zumindest in Erbarmen hat er einen richtig, richtig guten Schreibstil drauf. Ich habe es jetzt schon mehrfach erwähnt, aber man wird richtig in die Geschichte hinein gesogen.
Charaktere: Die Charaktere sind alle ziemlich eigen. Aber doch irgendwie sympathisch. Besonders Carl ist ein sehr mürrischer Kerl, der am liebsten sein Ding durchzieht und mit den meisten seiner Kollegen nicht gut klar kommt, weswegen er ja überhaupt erst ins Sonderdezernat Q verlegt wird. Ab und zu nervt er ein bisschen mit seiner Art, aber andererseits ist er dann doch ein liebenswerter und sehr cleverer Mann und man mag ihn halt auch irgendwo.
Wer noch sympathisch ist, ist Assad. Er kapiert manche Dinge, die in der westlichen Welt so normal sind, einfach nicht, wodurch öfter ganz lustige Wortwechsel zwischen ihm und Mørck entstehen. Aber irgendwie mag ich ihn auf der anderen Seite auch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass Ehrlichkeit für mich wirklich sehr wichtig ist und Assad zum Teil wirklich offensichtlich unehrlich ist, oder sonst keine Ahnung. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mir persönlich zu nahe tritt, auch wenn ich als Leser ja eigentlich nichts mit dem Geschehen zu tun habe.
Und Merete Lynggaard und Uffe finde ich auch echt nett und die mag ich auch sehr gerne. Merete ist einfach eine starke Persönlichkeit, eine starke Frau und ich mag starke Frauen ja echt gerne, also nicht solche, die sich dann immer verstecken oder den Typ alles machen lassen. Nein, Merete ist stark und unabhängig.
Fazit: Ich gebe dem Buch 4,5 – 5 Sterne, ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob ich ihm wirklich die 100%ige Punktzahl geben soll oder eben nur fast. Aber auf jeden Fall ist das Buch echt toll und wow und krank und so. Ja, der zweite Band ist schon bei reBuy bestellt und den dritten werde ich mir in der Bücherei ausleihen und alle anderen will ich dann auch noch lesen 🙂
Und es gibt ja zu den ersten drei Carl Mørck Büchern auch Filme. Morgen leih ich mir direkt den ersten Teil aus und muss ihn unbedingt so schnell wie möglich schauen. Ich glaube, der ist so richtig gut! Hier findet ihr den Filmtrailer und hier den Buchtrailer auf YouTube. Und hier habe ich noch vier Rezis zu dem Buch auf anderen Blogs verlinkt (ich habe mir einfach mal die Freiheit genommen, eure Blogs zu verlinken 😉 )
Hui, das klingt ja nach nem Buch für mich! :o)