Titel: Vengeance of the Pirate Queen – Fürchte meine Rache |
Originaltitel: Vengeance of the Pirate Queen |
Autorin: Tricia Levenseller |
Verlag: blanvalet |
Seiten: 416 |
Zugehörige Bände: Daughter of the Pirate King (1), Daughter of the Siren Queen (2) |
Klappentext: Die Piratenkönigin Alosa hat ihre Assassinin Sorinda beauftragt, einige ihrer vermissten Spione zu retten. Doch dafür muss diese mit Pirat Kearan als Steuermann vorliebnehmen – aber wie soll man auf einem Schiff einem Freibeuter entgehen, der einem nicht von der Seite weicht und auch noch so verflucht attraktiv ist? Als die Crew der Vengeance versehentlich den König der Tiefe erweckt, müssen Sorinda und ihre Mannschaft dessen Armee aus Untoten aufhalten, die über die Welt hereinzubrechen droht. Oder werden sie sich bald selbst zu den lebenden Toten gesellen? (Quelle: penguin.de)
Inhalt: Also der Band ist ja zwar offiziell ein dritter Band und man versteht ihn auch nur wenn man die anderen beiden gelesen hat, aber es geht ja nicht mit Alosa und Riden weiter, sondern ist die ausgekoppelte Geschichte von Sorinda und Kearan. Ich finde es zwar schade, dass man so nicht aus Alosas Augen mitbekommt wie sie Piratenkönigin wird und dieser Teil irgendwie einfach übersprungen wurde, aber ich freue mich auch total, eine Extrastory zu Sorinda und Kearan zu haben. Optimal gelöst war es nicht – ich hätte vielleicht eher drei Bände aus Alosas Sicht und dann das mit Sorinda und Kearan. Aber dass Sorindas Geschichte ein eigenes Buch bekommen hat, finde ich sehr cool.
Man merkt an vielen Stellen, dass das Buch sehr ans Fluch der Karibik Universum angelehnt ist. Ich liebe Fluch der Karibik und kenne das Universum sehr sehr gut und insbesondere dadurch merkt man es auch. Größtes Beispiel: Fluch der Karibik war so das erste (und nach wie vor das hauptsächliche) Piraten Universum, das den Begriff „erster Maat“ genutzt hat und dieser Begriff wird in den Büchern fest genutzt. Kann aber auch eine Übersetzungssache sein, in englisch ist das nicht so ne Sache. Auch die Kombination von Sirenen und Piraten in dieser Art kommt vor allem aus dem Franchise und das Ding mit diesem Monster da in den kalten Gewässern. Die Untoten erinnern eher an Game of Thrones. Ich weiß nicht, ob Tricia Levenseller das absichtlich gemacht hat, aber es wirkt an einigen Stellen wie ein Buch, zusammengemixt aus verschiedenen anderen Franchises.
Apropos Untote: das fand ich schon an einigen Stellen sehr abgedreht. Irgendwie fand ich die Sirenen weniger abgedreht, auch wenn sie es eigentlich sind, das ist mir klar. Das mit dem blauäugigen Threydan und den ganzen Untoten kam aber sehr plötzlich und unerwartet und in dem Ausmaß an Abgedrehtheit sehr intensiv. Ich weiß nicht, ob mir das nicht an einigen Stellen ein bisschen dolle war. Ich bin halt aber auch nicht so ein Fan von Untoten, die gruseln mich – ich hätte fast Game of Thrones wegen den weißen Wanderern abgebrochen (und ich liebe GoT).
Ich mag es, dass in dem Buch ganz offen Traumata angesprochen werden, als diese auch benannt werden und darauf eingegangen wird, wie man sich an manchen Stellen selbst helfen kann, indem man darüber spricht oder Energie abbaut (Messer werfen bei Sorinda).
Schreibstil: Die unglücklichen Übersetzungen aus Band 1 und 2 haben sich in diesem Band nicht fortgeführt. Rechtschreibfehler habe ich auch keine gefunden. Ich finde den Schreibstil sehr flüssig und angenehm und finde das mit der etwas altmodischen und rauen Piratensprache auch sehr cool gemacht.
Charaktere: Ich mag Sorinda und Kearan sehr gerne – das habe ich schon in den Bänden davor. Ich finde es richtig gut gemacht, wie Sorindas Charakter sich nach und nach aufbaut. Auch aus ihrer eigenen Sicht weiß man die ganze Zeit sehr wenig über sie, weil sie alles verdrängt. Und das merkt man als Leser auch. Und man merkt, dass sie eine wahnsinnige Charakterentwicklung durchmacht und irgendwann merkt, wie gerne sie eigentlich am Leben ist und Gefühle fühlt.
Kearan ist einfach ein echt sehr herzensguter Mensch, der das Gute in den Menschen sieht und vor allem in Sorinda. Ich bewundere seine Ruhe und Geduld sehr. Er sieht Sorinda als die Frau, die sie ist und mag sie genau dafür. Und er schafft es irgendwie, ihr unter die Haut zu gehen und sie – die abweisende, knallharte Sorinda – zu knacken. Das finde ich beachtlich und wahrscheinlich kann gerade einer Frau wie Sorinda so ein lieber und ruhiger Charakter an ihrer Seite sehr gut tun.
Auch die ganze Crew der Vengeance mag ich sehr gerne. Die Explosions-Frauen sind lustig und besonders der erste Maat Dimella ist auch echt klasse. Die ist mein Spirit Animal – winzig klein, aber faustdick hinter den Ohren und ein Auftreten wie ein 2-Meter-Mann.
Fazit: Mich hat der 3. Band leider nicht ganz so umgehauen wie die ersten beiden. Ich finde ihn total klasse und bin ein riesengroßer Fan von Sorinda und Kearan, ihrer Wirkung aufeinander und ihrer Storyline. Mich hat das mit den Untoten und dem Zusammengewürfel aus anderen Franchises aber irgendwie gestört, das war mir zu dolle. Irgendwie bin ich damit nicht so richtig warm geworden, was ich eigentlich schade finde, weil ich das Buch abgesehen davon echt klasse finde. Ich gebe dem Buch 4 Sterne. Wenn ihr auf Piratengeschichten steht und auf Assassinengeschichten (ich liebe beides davon sehr), dann kann ich es definitiv empfehlen. Bereitet euch halt auf Untote vor, weil die spielen eine nicht unwesentliche Rolle…
Anmerkung: Danke an das Bloggerportal für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.
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