[Prota-Interview] Fleur Bailey

Noch ein Beitrag im Zuge der Autorenwoche(n) zu Andreas Dutter und Camp der drei Gaben 🙂 Und zwar – *Trommelwirbel* – ein Protagonisteninterview mit der Protagonistin (logischerweise) von Camp der drei Gaben. Ich liebe Prota-Interviews!

Es ist leider ein ppaar Tage später online gekommen als geplant. Aber das liegt daran, dass ich bis gestern Besuch hatte. Das hatte ich nicht eingeplant bei der Planung dieses Beitrags…

Ach und HIER verlinke ich euch nochmal die Veranstaltung auf Facebook, damit ihr alle Beiträge dazu im Blick haben könnt.


Hallo Fleur,
Dein Leben ging ja in letzter Zeit ziemlich drunter und drüber. Das von uns allen, aber deins besonders. Ich durfte das ja aus nächster Nähe miterleben, schließlich werde auch ich hier im Agony Grove Camp ausgebildet, allerdings zur Spellmakerin und du weißt wahrscheinlich nicht mal, wer ich bin😂. Aber dafür weiß ich sehr genau, wer du bist. Trotzdem gäbe es da noch ein paar Dinge, die ich gerne wüsste…
Du warst ganz offensichtlich sehr geschockt über Theos und Fabiennes Verrat. Du hast ja jetzt außer Hunter niemanden mehr, der dir wirklich nahe steht. Vermisst du die beiden? Und fühlst du dich manchmal alleine?

Ich bin noch immer sehr geschockt über alles, was passiert ist und verarbeitet habe ich noch lange nicht alles. Dass dann auch noch jedes Mal eine Schippe drauf gelegt wird und ein Schock auf den anderen folgt, macht es nicht unbedingt besser, hahaha. Ich vermisse natürlich beide, obwohl ich nicht weiß, ob ich sie vermissen darf? Schließlich habe ich keine Ahnung mehr, wo ich bei ihnen – oder generell bei allen – eigentlich stehe. Alleine fühle ich mich nicht unbedingt, aber alleingelassen. Aber das ist vermutlich normal bei all den Intrigen.

Und nochmal zum Vermissen. Wie jeder von uns hast du auch ein Leben außerhalb des Camps. Vermisst du deine Freunde dort? Und deine Eltern?

Ich vermisse Josh, Dean, Greta und meine Eltern sooooo sehr. Gerade meine Eltern haben es ja verstanden, mich an sie zu binden und auch, wenn ich mir Freiheit gewünscht habe, ist hier doch dann zu viel, zu schnell auf einmal passiert. Hoffentlich kann ich sie bald wieder in die Arme schließen.

Hast du deinen Eltern mittlerweile vergeben, dass sie dir das hier verheimlicht haben? Weil das ist ja jetzt eh an die Öffentlichkeit gelangt, dass sie das taten, deshalb dachte ich, ich kann das auch ansprechen. Falls ich dir zu nahe trete, sag bescheid. Dann tut es mir leid.

Es ist natürlich nicht leicht, darüber zu sprechen, aber wie man gesehen hat, wird alles nur schlimmer, wenn man Dinge eben nicht offen anspricht wie meine Eltern. Ich habe ihnen verziehen, weil ich bei all den schrecklichen Dingen, die geschehen, verstehen kann, dass sie mich davon fern halten wollten. Dennoch denke ich, dass wir da einiges aufarbeiten müssen und im Endeffekt ist es bestimmt nicht der richtige Weg gewesen.

Apropos: Wie war es für dich, aus deiner wohlbehüteten Umgebung hier ins fremde Camp geworfen zu werden? Ich stelle mir das ziemlich seltsam vor…

Seltsam ist noch untertrieben, haha. Für mich hat es diese magische Welt nie gegeben und jetzt ein Teil davon zu sein, einfach hineingeschmissen zu werden, überfordert mich extrem. Begriffen habe ich das noch lange nicht, dafür bleibt auch keine Zeit, aber ich komme langsam klar damit. Muss ich ja auch. Es bringt nichts, in einer Ecke zu sitzen und alles zu verleugnen, während um mich herum Menschen sterben.

Und wie funktioniert es eigentlich genau, deine Spirit-Gabe anzuwenden?

Man kann es kaum beschreiben. Seit dem Ritual ist es, als hätte sich eine neue Kammer in meinem Herzen geöffnet, als hätte sich mein Verstand und meine Seele erweitert, oder als würde plötzlich irgendwas neues, eine neuer Art Blut durch meine Adern laufen. Wenn ich die Gabe anwende, brodelt dieses neue Etwas in mir, schießt in meine Hände (oder Augen) und explodiert wie ein Vulkan aus mir. Ich kann es dann nicht mehr zurückhalten. Wie ein Niesen, das man unterdrücken kann, aber irgendwann raus muss.

Hättest du gerne eine andere Gabe? Zum Beispiel eine, die nicht so kämpferisch ist? Also eine Cura oder eine Spellmakerin? Oder wärst du vielleicht sogar gerne eine Wandlerin?

Ehrlich gesagt hätte ich lieber gar keine Gabe. Damit kommt so viel Kampf, Gefahr und Verantwortung mit sich, die mir im Moment zu hoch sind. Aber diese Frage stellt sich mir nicht, da es keine Wahl gibt. So gesehen bin ich ganz froh darüber, eine Fähigkeit zu haben, mit der ich mich auch verteidigen kann. Obwohl heilen schon cool wäre!

Wenn du eine Wandlerin wärst, welches Tier wärst du dann wohl?

Ich wäre wahrscheinlich eine französische Bulldogge. Ich würde nur faul herumliegen, essen, schlafen und Serien gucken, hahaha.

Haben sich deine Ansichten über die Gestaltwandler eigentlich seit dem großen Angriff geändert?

Ich bin hin- und hergerissen. Ich will nicht glauben, dass irgendwas existiert, das rein, durch und durch böse ist. So bin ich einfach nicht erzogen worden und das will ich nicht einsehen. Die Wandler und meine Erfahrungen mit ihnen machen mir das aber extrem schwer…

Dieses Dilemma mit Hunter und Theo war ja eine Zeit lang das Klatschthema hier im Camp. Ist es genau so einengend, wie ich es mir vorstelle, in so einem Beziehungsdreieck zu stecken?

Natürlich ist das einengend und komsich. Man will niemanden verletzen, aber auch selbst nicht verletzt werden. Wenn man dann auch noch merkt, einer verrät dich und der andere hat Ansichten, die man nicht gutheißen kann, dann wird das noch schwieriger.

Mal so unter uns: weißt du, wie es Seth geht? Lebt er überhaupt noch? Weil ich habe ihn länger nicht an der Öffentlichkeit gesehen… und macht ihr immer noch dieses Namensspielchen? Ich sage nur Friedegunde😂

Jaaa, Sam, ähh *hust*, Seth. Er macht die Spielchen immer noch… Aber mittlerweile kann ich mich gut wehren. Ihm geht es okay. Er betrauert natürlich seine Verluste und zieht sich zurück, aber weil er als einer der Campleiter für uns stark sein muss, aber er schätzt die Ruhe im Moment sehr.

Ach und eine organisatorische Frage. Weißt du, wie lange das Camp noch geht? Ich bin etwas verpeilt und habe da nicht so den Überblick…

Eigentlich soll das Camp ja bis September gehen, aber jetzt, da wir hier eingesperrt und von Wandlern eingekesselt sind, weiß ich nicht, ob die uns einfach so gehen lassen und da ist es erstmal wichtig, dass wir alle in Sicherheit sind, obwohl ich darauf brenne, von hier wegzukommen!

Freust du dich schon auf zu Hause? Weg von dem Trubel und den Kämpfen…?

Oh ja! Ich freue mich SOOO sehr auf Zuhause! Auf das Schlafen, Nichtstun und auf die SIcherheit. Obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich nicht denke, dass mein Leben jemals wieder wird wie vorher und auch die Gefahr wird wohl mein ständiger Begleiter bleiben.

Vermutlich nicht, nein. Hast du noch irgendwas zu sagen? Irgendwas, das ich verbreiten soll?😉

Hmmmm, was wäre noch erwähnenswert… Bildet euch eure eigene Meinung, hinterfragt Dinge und seid sehr empathisch.

Das klingt doch nach einem guten Rat. Dann danke für dieses tolle Interview, liebe Fleur Bailey. Es freut mich wirklich sehr, dass du dir Zeit für mich genommen hast, schließlich ist immer noch alles sehr durcheinander.

Ich danke dir für die Zeit, die du dir für mich genommen hast und deine Mühen! Ich habe mich gefreut und wünsche dir auch noch alles Gute für das Camp! ❤

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